Tag 10: Verwenden von Clientcomputer-Zeitplänen
Heute werden wir uns mit Clientcomputer-Zeitplänen beschäftigen. Während diese den Server-Zeitplänen vom gestrigen Beitrag ähneln, haben Clientcomputer-Zeitpläne einige zusätzliche Start-und Endeaktionen. Diese geben Ihnen noch mehr Möglichkeiten, um besser Energie zu sparen.
Erstellen von Clientcomputer-Zeitplänen
Starten Sie die Managementkonsole oder das Dashboard, und öffnen Sie die Registerkarte Kalender. Klicken Sie auf „Neues Element zum Kalender hinzufügen“. Dann wählen Sie einen Client-Computer als Zielgerät (hier vw10pro):
Alle Optionen sind jetzt verfügbar und es gibt sogar eine zusätzliche Startaktion!
Client-Computer Startaktionen
Das Erstellen einer Startaktion funktioniert genauso wie für Server-Zeitpläne. Wenn Sie „Aufwecken“ wählen, wird ein Zeitgeber (Timer) erstellt, der den Computer aus dem Standby- oder Ruhezustand weckt. Darüber hinaus sendet der Server ein Wake-On-Lan (WOL) Magic-Packet, um Computer, die heruntergefahren sind, zu wecken. Dies funktioniert nur, wenn der Computer über ein LAN-Kabel angeschlossen ist. Es funktioniert nicht mit WLAN (WiFi). Wenn der Server zu dem Zeitpunkt, an dem ein Client aufwachen soll, selber Energie spart, kann er kein WOL-Magic-Packet senden. Für ein solches Szenario verwenden Sie die neue Option „Server zur Ausführung wecken“. Das weckt den Server 3 Minuten vor der Zeit. Nun ist der Server bereit, ein Magic-Packet zu senden, um den Client-Computer zu wecken.
Client-Computer Endeaktionen
Auch hier sind die Endeaktionen identisch mit dem Server. Neu sind 2 zusätzliche Optionen, die Ihnen mehr Kontrolle über die Ausführung einer Endeaktion geben.
Nach Datensicherung ausführen
Wenn Sie „Nach Datensicherung ausführen“ aktivieren, wird die Endeaktion ausgeführt, nachdem eine Sicherung stattgefunden hat. Dies kann nun vor dem Ende der gewählten Zeit geschehen, wenn Ihre Datensicherung schnell genug abgeschlossen ist. Wenn Ihre Datensicherung aber langsam läuft und das Ende überschreitet, wird mit dieser Option sichergestellt, dass die Endeaktion weiterhin ausgeführt wird.
Beispielsweise legen Sie eine Startzeit von 22 Uhr und eine Endzeit von 23 Uhr fest. Im ersten Fall ist die Sicherung bereits um 22:15 Uhr beendet. Ohne „Nach Datensicherung ausführen“ läuft der Clientcomputer bis 23 Uhr weiter. Andernfalls wird er um 22.15 Uhr gestoppt. Im zweiten Fall ist die Sicherung erst um 23:15 Uhr beendet. Ohne „Nach Datensicherung ausführen“ gibt es keine Endeaktion und der Client läuft und läuft. Andernfalls wird dieser um 23.15 Uhr gestoppt.
Endeaktion ausführen, falls inaktiv für xx Minuten
Diese Option kommt ins Spiel, wenn ein Benutzer angemeldet ist. Inaktivität ist die Inaktivität des Benutzers. Wenn Sie die Option „Endeaktion ausführen, falls inaktiv für xx Minuten“ aktiviert haben, dann wird die Endeaktion ausgeführt, wenn der Benutzer während der letzten xx Minuten keine Maus oder Tastatur verwendet hat. Dies ist praktisch, um zu erkennen, dass der Computer nicht verwendet wird und Energie sparen kann.
Und jetzt alles zusammen zum Energie sparen
In diesem letzten Abschnitt werden wir jetzt alle Elemente verwenden, um einen komplexeren Zeitplan zu erstellen. Nehmen wir an, die Arbeit beginnt um 8 Uhr morgens und endet um 17 Uhr. Zunächst möchten Sie, dass der Computer bereit ist, bevor der Benutzer (oder Ihr Mitarbeiter) bei der Arbeit ankommt. Zweitens möchten Sie, dass der Computer Energie spart, wenn er nicht verwendet wird. Nehmen wir an, der Benutzer hat heute seinen Urlaub genommen. Und schließlich wollen Sie, dass der Computer nach Ende der Arbeit heruntergefahren wird.
Dies erfordert 3 Clientcomputer-Zeitpläne:
- Zeitplan: Beginn um 7:45 Uhr, Ende um 8:00 Uhr. Wir setzen als Startaktion „Aufwecken“, als Endeaktion „Nichts tun“.
- Zeitplan: Beginn um 8:00 Uhr, Ende um 17:00 Uhr. Hier brauchen wir keine Startaktion sondern eine Endeaktion, um Energie zu sparen, ausgeführt nach 15 Minuten Inaktivität.
- Zeitplan: Beginn um 17:00 Uhr, Ende 17:15 Uhr. Wiederum verwenden wir eine Startaktion zum „Aufwecken“ und eine Endeaktion, um ein Herunterfahren zu erzwingen.
Diese 3 Zeitpläne sehen in der Tagesansicht so wie im Bild aus. Der gestrichelte Rahmen zeigt an, dass „Endeaktion ausführen, falls inaktiv für 15 Minuten“ beim Zeitplan (2) aktiv ist.
Weiterhin sehen Sie, dass Sie mit der Maus eine Quickinfo für die kurzen Zeitpläne (1) und (3) erhalten können.
Zusammenfassung
Im heutigen Teil unserer Schritt-für-Schritt-Serie haben wir uns mit Clientcomputer-Zeitplänen beschäftigt. Sie haben mehr über die zusätzlichen Start- und Endeaktionen erfahren. Schließlich haben Sie gelernt, wie Sie alles zusammen verwenden können, um ein komplexeres Szenario zum Energie sparen zu erstellen.
Hier finden Sie die komplette Liste aller Beiträge zu unserer Schritt-für-Schritt-Serie.
Markus
Juni 23, 2017 @ 3:35 pm
Hi,
kann man folgendes realisieren – und wenn ja, wie?
1) Wenn der Computer aus ist, soll er gestartet werden.
2) Anschließend eine Datensicherung starten.
3) Wenn der Computer bei 1) an war, soll er an bleiben, ansonsten in den Ruhezustand gehen.
VG
Markus
Martin Rothschink
Juni 26, 2017 @ 10:11 pm
Hallo Markus,
also 1) und 2) sind kein Problem. Für 3) gibt es eine konfigurierbare Endeaktion. Diese wird bei einer interaktiven (manuellen) Sicherung nicht ausgeführt sondern nur bei einer geplanten Sicherung. Ist ein Benutzer angemeldet, hat dieser 1 Minute Zeit den Vorgang abbzubrechen. Danach wird die Endeaktion ausgeführt.
In Version 1 gab es so eine Zustandserkennung (Endeaktion nur wenn vorher aus). Die war aber auch nicht perfekt wenn sich der Anwender während der Sicherung angemeldet hat und ist daher in Version 2 rausgefallen.
Eine weitere Option besteht in der Ausnutzung der Windows eigenen Mechanismen. Ist z.B. die Zeit fürs Energiesparen auf 15 Minuten gesetzt und die Sicherung dauert 20 Minuten ohne Benutzerinteraktion, dann greift die sofort nach Ende der Sicherung.
Falls du das Thema weiter diskutieren willst, dann mach bitte im Forum http://forum.home-server-blog.de/viewforum.php?f=35 einen Beitrag auf.
Gruß
Martin